Moor

Im Moor leben oft Streuner.
Es gibt keine Zweibeiner und reichlich Beute.

--> Zweibeinerort

Melody sah sich um. Hallo?, rief sie und bekam als Antwort das leise Quaken eines Frosches. Plötzlich roch sie Beute und sah sich um. Ein Spatz hatte sich auf einem Stein niedergelassen. Melody schlich sich an und sprang dann ab. Der Vogel quietschte erbärmlich und die Streunerin spielte noch ein bisschen mit ihm herum, bevor sie ihn von seinen Qualen erlöste. Gierig verschlang sie den Vogel und beschloss, noch etwas für den braunen Kater zu fangen. Irgendwie mochte sie ihn ja doch ... . Ein paar Augenblicke später hatte sie eine Maus gefangen. Sie sah sich um.

Cupcake seufzte taurig und enttäuscht. Man kann sich nie auf andere verlassen.. murmelte er und wieder hörte er nur ein stumpfes Krächzen. Langsam fragte er sich,was er nun überhaupt tun sollte. Er rollte sich unter einem Dornenbusch zusammen und sein Fell passte sich perfekt den schatten an. Aufeinmal übermannte ihn der Schlaf und er träumte...

Traum:

Melody schlich zu dem braunen Kater und legte die Maus neben ihn. Er schrie die ganze Zeit etwas von Mutter, weswegen sie die Ohren anlegte.

Ein Geräusch riss ihn aus dem Schlaf und er sah die hübsche weiße Kätzin vor sich. Wo ist sie? flüsterte er mit heiserer Stimme und stand am Rande der Ohmacht. Alles war verschwommen. W..wer bist du? Er erblickte die Maus. Cupcake schüttelte sich,als er merkte wie sehr er schwitzte. Mutter. Seine Kehle brannte und er könnte sich keine Träne verkneifen.

Melody schluckte. Ihre eigene Mutter hatte sie in der Blattleere verloren, soviel wusste sie, jedoch hatte sie danach jegliche Erinnerungen verloren. Zuerst wurde sie von Zweibeinern gefüttert, als diese jedoch wegzogen war sie auf sich alleine gestellt. Sie taufte sich selber Melody, da die Zweibeiner sie oft so nannten. Du hast die ganze Zeit etwas von 'Mutter' geredet. War wahrscheinlich nur ein Traum, sie zuckte mit den Schultern, dann entstand ein langes Schweigen, dass Melody schließlich brach: Mein Name ist Melody, die Kätzin, die dich vorhin am Zweibeinerort angeschnauzt hatte., sie schob ihm die Maus hin. Iss, ich habe auch schon gegessen.

Blicklos starrte Cupcake in die Ferne. Nein. es war nicht nur ein Traum,Melody. Es war ein Zeichen. Zumindest dachte er es. Er sah sie an. Erst wollte er wiedersprechen,da er normalerweise seine Beute selbst jagte,doch dann klappte sein Mund zu und er aß. Die Hälfte der Maus blieb übrig. Cupcake musterte Melody erneut. Irgendwie entstand interesse von ihm an ihr. Ich..ich bin Cupcake. Danke..ähm. er räusperte sich. Für die Maus. Er drehte sich weg und spürte,wie salzige Tränen in seine Augen stiegen.

Melody wusste nicht so recht, was sie jetzt tun wollte. Sie hatte es verlernt, zu weinen, egal um wen oder was. Sie musste nur überleben und dafür musste man eben manchmal Opfer bringen. Verlegen knetete sie den Boden unter den Füßen. Warum suchst du deine Schwester denn?, fragte sie, um die Stimmung etwas zu entspannen. Vielleicht ist ein Begleiter nicht mal so schlecht ..., dachte sie. Irgendwie war ihr der Kater sympathisch, obwohl sie noch nicht mal seinen Namen wusste.

(er hat seinen Namen doch schon gesagt^^)

W..wieso ich sie suche? Cupcake sprang auf. Sie ist das einzige was ich noch habe! Meine Eltern sind tot. Ich wünschte ich wäre an ihrer Stelle gestorben.. nur wegen mir ist Cardigan -meine Schwester- so geworden. Er lies den Kopf sinken und registrierte,dass Melody wohl kein Wort verstanden hatte. Er setzte sich wieder. Wieso hilfst du mir? fragte er und kickte einen Kiesel fort. Wieso? Du kennst mich nicht. Ich bin stark,auch wenn ich nicht so aussehe - ich kann mich verteidigen. Seine stimme wurde unbeabsichtigt kühl. Ich kann auch töten.

(OUT: oh =) )

In Melody erwachte auf einmal wieder die Feindseligkeit. Meine Eltern haben mich damals verloren, ich weiß nicht, wo sie abgeblieben sind, falls es dich beruhigt. Ich habe mich immer alleine durchschlagen müssen., sie wurde wieder sanfter: Keine Ahnung, warum ich dir helfe. Vielleicht ... weil es mir selber nicht so gut geht?!

Cupcake knurrte leise. Was kümmert dich meine Vorgeschichte schon?! fauchte er wütend. Weißt du,dass Leben ist schwieriger,wenn man nicht so egoistisch ist wie du! Denkst du es scherrt mich,wenn ich sterbe? Im Gegenteil! Ich erhoffe mir den Tod! Seine eigenen Worte erschraken ihn und er wusste,dass es nicht wahr war,aber er redete weiter. Ich lebe nur,um meine Schwester zu beschützen. flüsterte er kaum hörbar. Täglich in Furcht zu leben..Angst,dass ihr was passiert..ich bin mir sicher,dass ist schlimmer als der Tod! Cupcake sackte auf dem Boden zusammen. Er biss sich auf die Lippe. Ich..muss..sie finden..

Wut stieg in Melody auf und sie setzte sich drohend aus und fuhr die Krallen aus. Ich bin egoistisch, ja?! Schön, dass du so darüber denkst! Wenn er sich jetzt nicht entschuldigt, verschwinde ich hier!, sagte sie sich innerlich.

Cupcake starrte sie an. Wieso ist sie immer so schnell beleidigt? Erwartet sie jetzt,dass ich mich entschuldige? Er sah zu ihren Krallen und drehte unbeeindrukt seinen Kopf weg. So gelassen wie nur möglich stand er auf und sagte mit ruhiger Stimme: Allerdings,ich sagte du seist egoistisch. Ich habe jetzt keine Zeit für deine Spielchen, ich muss meine Schwester finden. Er trottete langsam hierhin und dorthin,aber er konnte Cardigan nicht finden.

Melody grinste nur hämisch. Ich schlage vor, dass du ihre Fährte finden und verfolgen musst. Ist immerhin leichter als den ganzen großen Zweibeinerort zu durchkämmen. Sie beachtete den vorherigen Satz von Cupcake nicht. Stattdessen sah sie sich nach Beute um. Hunger hatte sie nicht wirklich, aber wenn hier so viel Beute war sollte man die Chance nutzen. Ein großer Vogel schwebte am Himmel und Melody lief interessiert zu ihm. Aus einiger Entfernung beobachtete sie, wie er nach unten stürzte und wahrscheinlich Beute fing. Die weiße Streunerin preschte los und stürzte sich auf einen Flügel des Vogels. Jedoch warf dieser sie ab und Melody versuchte, dem spitzen Schnabel zu entkommen. Ihre Krallen schlugen sich in den Hals des Vogels und sie machte einen sofortigen Rückzug. Dem Schnabel entfuhr ein Schrei, bevor er zusammensackte. Melody verglich - es war bestimmt einer dieser Adler, denn wenn sie die Flügel miteinnahm, war der Adler größer als sie.

Cupcake verdrehte die Augen. Danke,dass weiß ich selbst! erwiederte er herablassend und machte sich auf den Weg,wobei er die weiße Streunerin bald hinter sich lies.

Melody stieß ein Knurren aus und drehte sich um. Überleb doch alleine!, grollte sie, dann schnappte sie sich den Vogel und setzte sich ein Stück weiter hin. Und was nun? Du hast ihn mal wieder erfolgreich vergrault und ein riesiges Stück Vogel gefangen., da kam ihr ein hämischer Gedanke. Sie grinste, dann machte sie sich auf den Weg. Tschüss!, rief sie Cupcake zu, dann zog sie den Vogel in die gewünschte Richtung.

--> FeuerClan Gebiet -> Schattenwald

Cardigan Bay keuchte,als sie das Moor erreichte. Sie sah eine weiße Gestalt in Richtung Schattenwald laufen. schnell duckte sie sich,aber die Streunerin war zu beschäftigt,um sie zu sehen. Die hübsche silbrig getigerte Kätzin schlich mit aufmerksam gespitzten Ohren und geöffnetem Maul voran. Da! Da war sie: Die Spur ihres Bruders. Erleichterung überflutete sie und mit Freudengeschrei rief sie seinen Namen. Cupcake! CUPCAKE! Cardigan lief auf die braune Gestalt ihres Bruders zu und war ihn lachend um.

Cupcake fiel überascht auf den Rücken und schüttelte die Kätzin ab. Er knurrte und hörte erst damit auf,als er sah,dass es seine Schwester war. Cardigan.. flüsterte er heiser. Es tut mir so leid..ich war..ich wollte nicht.. Cardigan lächelte. Sie schüttelte den Kopf und wischte mit ihrem Schwanz über seinen Mund. Sei still du verrückter Flohsack. lächelte sie und presste ihre Schnauze an seine Flanke. Wir müssen los. Es warten noch genügend Gelegenheiten um uns an dem FeuerClan zu rächen. Angst überkam Cupcake,als er den entschlossenen Ausdrucks von Kampflust auf dem Gesicht ihrer Schwester sah. Genau das hatte er befürchtet. Wieso versteht sie nicht,dass Rache keine Lösung ist? jaulte er innerlich auf. Wir können nicht gehen Cardigan..... flüsterte er leise,aber sie schien ihn nicht zu hören oder tat wenigstens so.